Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Association suisse des transports routiers
Associazione svizzera dei trasportatori stradali
Sektion Aargau
Intro
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Stärkung der Sozialpartnerschaft im Transportgewerbe

Per 1. Januar 2019 wurde das Lohnregulativ zwischen den Aargauer Chauffeuren / Chauffeusen und den hiesigen Transportunternehmern nach langen Verhandlungen eingeführt. Nun wird die Vereinbarung auf den 1. Januar 2023 angepasst und damit die Sozialpartnerschaft zwischen Les Routiers Suisses Sektion Aargau und ASTAG Sektion Aargau weiter ausgebaut.
Foto Unterzeichnung Lohnregulativ 2023_ASTAG Aargau & Les Routiers Aargau.jpg

Die COVID-19-Pandemie hat die Diskussion um Chauffeurenlöhne neu entfacht und die Branche dadurch medial in den Fokus gerückt. Erfreulich einerseits, dass das Transportgewerbe endlich die verdiente Aufmerksamkeit erhält und selbst in der Politik mittlerweile als systemrelevant anerkannt wird, andererseits wurden durch Stories über vermeintliche Dumpinglöhne auch das Image der Branche unberechtigterweise mit Füssen getreten. Im Zuge der Berichterstattung wurden viele Unwahrheiten kolportiert. Fakt ist, dass faire Löhne im Transportgewerbe die Basis eines gesunden Wettbewerbs sind und auch die Transportunternehmer/innen ein grosses Interesse an marktgerechten Löhnen haben. Im Zeitalter des Fachkräftemangels – es fehlen auch in der Schweiz tausende von Chauffeuren / Chauffeusen – regeln Angebot und Nachfrage den Arbeitsmarkt.

Weiterentwicklung der Sozialpartnerschaft
Vorab gilt es zu wissen, dass die abgestuften Saläre sowie auch ergänzenden Bestimmungen im gültigen Lohnregulativ den absoluten Mindestlöhnen entsprechen, die es für Mitglieder des Nutzfahrzeugverbandes verbindlich einzuhalten gilt. Die kantonal geregelten Vereinbarungen sind ergänzend zur Landesvereinbarung zu betrachten. Die dargestellten Löhne sind in der Realität allerdings in den meisten Fällen deutlich höher angesiedelt. Daher war es naheliegend, dass das aktuell gültige Lohnregulativ im regelmässigen Austausch der paritätischen Kommission erneut zum Thema wurde und beide Parteien die Ansicht teilten, die gültige Vereinbarung an die Aktualität anzupassen. Nach umfangreichen Verhandlungen lag der Entwurf eines neuen Regulativs vor und wurde den anwesenden Mitgliedern zur Vernehmlassung vorgelegt. Die Mitglieder der ASTAG Sektion Aargau stimmten anlässlich der Generalversammlung vom 6. April 2022 in Safenwil der Erhöhung der Mindestlöhne über alle Kategorien von jeweils CHF 200.00 bis 300.00 mit grosser Mehrheit zu. Das vom Vorstand vorgebrachte Argumentarium wusste zu überzeugen. Zusätzlich wurde eine weitere Kategorie mit der Bezeichnung «Strassentransportfachmann / -frau» integriert, um den Ausbildungsberuf nachhaltig attraktiver zu gestalten. «Eine Anpassung sorge für ein positiveres Berufsimage und könne für zusätzliche Motivation bei angehenden Lernenden oder auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern sorgen. Eine Weiterentwicklung habe auch symbolischen Charakter und dürfe als Wertschätzung an Chauffeure und Chauffeusen zu verstehen sein, was in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiges Zeichen sei.» erläuterte Markus Meier, Präsident ASTAG Sektion Aargau, die Beweggründe. 

Unterzeichnung der Vereinbarung im feierlichen Rahmen
Bereits seit Jahren ist der Austausch der ASTAG Sektion Aargau mit Les Routiers Suisses Sektion Aargau sehr rege. Man kennt und schätzt sich und organisiert regelmässige gemeinsame Anlässe. So auch den traditionellen «Frühlings-Brunch», in dessen Rahmen das überarbeitete Lohnregulativ durch Markus Meier, Präsident ASTAG Sektion Aargau, Barbara Baldinger, Präsidentin Les Routiers Suisses Sektion Aargau, Stefanie Heimgartner, Vize-Präsidentin ASTAG Sektion Aargau sowie Cello Rüegsegger, Vize-Präsident Les Routiers Suisses Sektion Aargau unterzeichnet wurde. Dadurch besteht ab 1. Januar 2023 eine neue Vereinbarung, die das Aargauer Transportgewerbe stärkt. Der Vorstand der ASTAG Sektion Aargau bedankt sich insbesondere bei Barbara Baldinger, welche die Interessen ihrer Mitglieder stets hart aber fair vertritt.

Engagement in der Berufsbildung
Praktisch alle Speditionsunternehmen kämpfen intensiv mit dem Fachkräftemangel. Daher ist die Wichtigkeit von Fördermassnahmen in der Grundbildung noch deutlich wichtiger geworden. Die ASTAG Sektion Aargau setzt sich mit grossem Engagement, beispielsweise mit Direktansprachen von Ausbildungsbetrieben, Vergütung von Lehrabschlussprämien oder Angeboten für die Lehre auf dem zweiten Bildungsweg, für die Berufsbildung ein. Unter anderem bezahlt die ASTAG Sektion Aargau auch die Mitgliedschaft bei Les Routiers Suisses Sektion Aargau für alle erfolgreichen Lehrabgänger/innen für die ersten beiden Jahre.

Aktuell

Aktuell

Startklar für die Zukunft auf Rädern!

Am 27. Juni 2025 war es so weit: 25 junge Strassentransportfachfrauen und -männer durften an der QV-Feier im Emil Frey Classic Center in Safenwil ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis entgegennehmen. Die Veranstaltung bildete den würdigen Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildungszeit – ein Moment des Stolzes für alle Beteiligten.

Ein praxisnahes Qualifikationsverfahren

Dem Diplom ging ein anspruchsvolles Qualifikationsverfahren voraus, bei dem die Lernenden ihr Können in Theorie und Praxis unter Beweis stellen mussten. Die praktische Prüfung bestand aus einer Werkstattprüfung mit mehreren Stationen sowie einem Fahrauftrag. Hinzu kamen schriftliche und mündliche Prüfungen zum Fachwissen. Adrian Herzog, Berufsbildungsobmann der ASTAG Sektion Aargau, koordinierte gemeinsam mit seinem Expertenteam ein faires und praxisnahes Verfahren, das den Berufsalltag realitätsgetreu widerspiegelte.

 

Stimmungsvolle Feier im stilvollen Rahmen

Rund 110 Gäste – darunter Angehörige, Ausbildungsverantwortliche und Berufsschullehrpersonen – nahmen an der festlichen Diplomfeier teil. Nach einem Apéro bei sommerlichen Temperaturen im Freien und einem feinen Abendessen im stilvollen Ambiente des Emil Frey Classic Centers, stieg die Spannung im Saal. Doch bevor die Rangverkündigung begann, sorgte die Abschlussklasse mit einem kurzen Film mit schönen Momenten ihrer Lehrzeit für einen rührenden Moment.

 

Gänsehautmomente auf der Bühne

Alle Absolventinnen und Absolventen wurden einzeln auf die Bühne gerufen und mit grossem Applaus für ihre Leistung gewürdigt. Anschliessend folgte die Ehrung der besten drei. Magdalena Zarska (Cotra Autotransport AG) holte sich mit einer Gesamtnote von 5.3 den ersten Platz. Den zweiten Rang belegte Leonardo Schmied (Dreier AG) und Selina Pulver (Bertschi AG) komplettierte auf dem dritten Rang das Podest. Damit standen gleich zwei Frauen unter den Top 3 – ein erfreuliches Zeichen für den wachsenden Frauenanteil in der Branche. Die drei Bestplatzierten erhielten von Adrian Herzog ein persönliches Präsent und viel verdienten Applaus.

 

Ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe

Nicht nur die Lernenden wurden gefeiert – auch ihre Lehrbetriebe erhielten Anerkennung: Die Unternehmen der Top-Absolventinnen und -Absolventen wurden mit dem Titel «Ausgezeichneter Lehrbetrieb im Strassentransport 2025» geehrt. Ein grosses Dankeschön geht an alle Ausbildungsbetriebe für ihre wertvolle Arbeit und ihr Engagement für die Berufsbildung.

 

SwissSkills und Ausblick

Zum Schluss rief Adrian Herzog die jungen Berufsleute dazu auf, sich für die SwissSkills zu bewerben.

Die ASTAG Sektion Aargau freut sich, dass auch im Sommer 2025 wieder motivierte Nachwuchskräfte ihre Ausbildung zur Strassentransportfachfrau bzw. zum Strassentransportfachmann beginnen. Allen Absolventinnen und Absolventen des QV 2025 wünschen wir jederzeit eine sichere Fahrt und viel Erfolg für ihre berufliche Zukunft.

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Die frisch gewählte Präsidentin Stefanie Heimgartner mit Tagespräsident und Ehrenmitglied Roland Wunderli

Neue Präsidentin gewählt

Die ASTAG Sektion Aargau wählte am 2. April 2025 im Emil Frey Classic Center in Safenwil Stefanie Heimgartner zur neuen Präsidentin.

Markus Meier begrüsste die Anwesenden zum letzten Mal als Präsident der Generalversammlung und dankte den Sponsoren für ihre Unterstützung. In diesem Jahr folgten auf die Begrüssung durch den Präsidenten das Gastreferat, das Grusswort der Regierung und ein Kurzvortrag.

Aus dem Sägemehl ins Cockpit

Den Anfang machte der 33-jährige Familienvater Patrick Räbmatter. Er zeigte die Parallelen zwischen dem Schwingen und dem Beruf als Chauffeur auf. In beiden Bereichen erreiche man seine Ziele durch Disziplin, Sorgfalt, ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein und indem man seine eigenen Grenzen realistisch einschätze. Er schloss seinen Vortrag mit der Erkenntnis, dass beide Tätigkeiten nicht nur körperliche, sondern auch mentale Herausforderungen mit sich bringen, und dass «man auch bei Niederlagen Haltung bewahren soll.»

Lieber spät als nie

Ein Fan aus dem Publikum erklärte, dass «Räbi» erst im Alter von 17 Jahren mit dem Schwingen begonnen habe, was relativ spät sei. Umso beeindruckender sei sein Leistungsausweis. Patrick Räbmatter ergänzte, dass er insgesamt 64 Kränze gewonnen habe, darunter zwei eidgenössische und alle Bergkränze. Ende Juni beende er seine 16-jährige Karriere und beginne mit dem Lehrgang Disponent Transport & Logistik. Sein Leitspruch «Der Weg hat ein Ziel» lasse sich im Sport wie auch im Beruf sehr gut anwenden.

Lastwagen fahren nie unnötig herum

Um ans Ziel zu kommen, brauche es gut ausgebaute und unterhaltene Strassen. Dieser Meinung ist auch der Kantonsingenieur Dominik Studer. Er überbrachte die Grussworte der Regierung anstelle von Stephan Attiger, der an der Landammann-Feier für Dieter Egli teilnahm. Er stellte jedoch fest, dass die Flächen für Strassenbauprojekte knapper geworden und Ausbauprojekte immer schwieriger zu realisieren seien. Weiter hob er die positive Zusammenarbeit zwischen der ASTAG Sektion Aargau und dem BVU hervor. «Wir brauchen euren Input, um eure Bedürfnisse in unseren Projekten berücksichtigen zu können!» Er stellte fest: «Der Schwerverkehr hat es häufig schwierig in der Gesellschaft. Er ist aber nie unnötig unterwegs, sondern immer mit einem Auftrag zum Wohl der Gesellschaft.»

Kurzansprache Direktor ASTAG Schweiz

Reto Jaussi nahm die Bezeichnung Kurzansprache wörtlich und fasste sich entsprechend kurz. Er bezeichnete die zunehmenden Schwierigkeiten auf den Strassen sowie den Mangel an qualifiziertem Personal als eine erhebliche Belastung für die Fahrer. Zudem informierte er über die anstehenden politischen Geschäfte und betonte: «Die Zusammenarbeit mit dem BAV läuft gut. Das ist ein kein Vergleich zu vorher. Wir werden angehört und unser Input ist gefragt.» Dann fügte er hinzu: «Wir kümmern uns um Ihre Anliegen, denn nur gemeinsam können wir etwas erreichen.»

Alle traktandierten Geschäfte angenommen

Im Anschluss eröffnete Markus Meier offiziell die Generalversammlung. Bei 67 anwesenden Stimmberechtigten betrage das erforderliche Mehr 34 Stimmen. Aufgrund von Wahlen wurde Roland Wunderli mit grossem Applaus zum Tagespräsidenten gewählt, genauso wie die Stimmenzähler Andreas Wagner und Livia Trudel von Les Routiers Suisses Sektion Aargau. Danach folgte ein kurzer Jahresrückblick mit Markus Meier, der feststellte: «Für Kampfjets wird auf der Autobahn Platz geschaffen, aber nicht für LKWs.»

Jahresrechnung, Bilanz und Budget

Das Protokoll der GV 2024 wurde einstimmig angenommen und Claudio Erdin verdankt. Marianne Kamm, Verbandssekretärin, präsentierte die Bilanz sowie die Jahresrechnung 2024. Diese wurden zusammen mit dem Revisionsbericht gutgeheissen und dem Vorstand die Décharge erteilt. Pascal Dreier und Andreas Wagner wurden als Revisoren wiedergewählt und das Budget 2025 mit unveränderten Verbandsbeiträgen einstimmig genehmigt.

Ehrungen und Verabschiedungen

Für ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand wurden Werner Zeier, Hans-Peter Dreier und Adrian Herzog geehrt. Hans-Peter Dreier ergänzte: «Ursprünglich hatte ich als Rentner meinen Rücktritt aus dem Vorstand für September 2025 angekündigt. Allerdings wurde ich gebeten, weiterhin im Vorstand zu bleiben, da mein Wissen geschätzt wird. Das Vertrauen, das man in mich setzt, ehrt mich, weshalb ich zugesagt habe.» Werner Zeier erklärte: «In der Fachgruppe Holztransporte habe ich mich immer wohlgefühlt und die Arbeit machte Spass. Danke!» Weiter informierte Markus Meier, dass Claudio Erdin per Ende Oktober 2024 nach vier Jahren als Verbandssekretär zum TCS Sektion Aargau gewechselt habe.

Unter neuer Führung

Stefanie Heimgartner wurde von den anwesenden Delegierten einstimmig mit grossem Applaus zur neuen Präsidentin gewählt. Markus Meier gratulierte ihr mit den Worten: «Ich bin froh und freue mich, dass ich dir so ein tolles Vorstandsteam übergeben darf.» Stefanie Heimgartner bedankte sich: «Uns erwarten grosse Herausforderungen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Vorstand und dem neuen Sekretariat zu arbeiten. Ich sehe mich als Verbindung zwischen der Politik, den anderen Sektionen und dem Zentralverband. Vielen Dank für euer Vertrauen in mich.»

Jägermeister zum Abschied

Zum Schluss führte Adrian Herzog mit witzigen Anekdoten durch die 10-jährige Präsidentschaft von Markus Meier. Er habe einen raketenhaften Aufstieg in der ASTAG Sektion Aargau hingelegt. Im Jahr 2013 sei er mit knapp 44 Jahren in den Vorstand gewählt und 2015 zum Präsidenten ernannt worden. Während dieser Zeit habe er zwischen 180 und 200 Sitzungen absolviert und die Vorstandssitzungen stets super geleitet. Aus Tradition wurde zum Abschied mit einem Appenzeller angestossen, bevor es nach einem kurzen Ausblick auf die bevorstehenden Termine zum anschliessenden gemeinsamen Abendessen ging.

 

Text: Eveline Frei

Bilder: Eveline Frei / Nicolas Röthlisberger

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Perfekte Mischung aus Genuss und Geselligkeit

Auch dieses Jahr startete das ASTAG-Verbandsjahr mit dem Fondue-Abend im gemütlichen Chäs-Chalet des Restaurants Eichberg in Seengen.

Am 15. Januar 2025 reisten rund 90 Personen nach Seengen und nahmen am traditionellen Fondue-Abend der ASTAG Sektion Aargau teil. Nach dem Apéro begrüsste Präsident Markus Meier die anwesenden Mitglieder, Ehrenmitglieder, Partner, Vertreter der ASTAG Schweiz sowie des Vorstands von Les Routiers Suisses Sektion Aargau herzlich und wünschte ein erfolgreiches neues Jahr. Ein spezieller Dank ging an die Scania Schweiz AG, die erneut den Apéro sponserte und die Papyrus AG, welche die Kosten für den Wein zum Abendessen übernommen haben.

Markus Meier wies auf die Wichtigkeit des Zusammenhalts unter den Mitgliedern hin. Er rief dazu auf, den Abend für das Netzwerken zu nutzen, um die Herausforderung der Transportbranche gemeinsam zu meistern. Im Weiteren stellte er Marianne Kamm vor, die im Oktober die Nachfolge von Claudio Erdin angetreten hat.

Das originelle und stimmungsvolle Chalet bot wiederum den perfekten Rahmen für das vorzügliche Hausfondue mit Brot und Geschwellten, begleitet von einem regionalen Weisswein. Es war ein rundum gelungener Abend in entspannter Atmosphäre und mit intensiven Gesprächen. Einer Wiederholung im nächsten Jahr steht somit nichts im Wege.

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Agenda

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46. Generalversammlung ASTAG Sektion Aargau

Datum
Mittwoch, 2. April 2025 (ab 17.00 Uhr)
Ort / Lokal
Emil Frey Classic Center, Safenwil
Beschreibung

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